SE Reportagen DataOrbit 49

Sprechen Sie Schreinerdeutsch?

Autor:in

Datum

lukas

1. Mai 2021

Wer über Details sprechen will, braucht eine präzise Sprache. Schreinerinnen und Schreiner wissen das. In ihrer Fachsprache wird ihr Knowhow lebendig.

Das Herz von STUDIO ATEBO schlägt in der Werkstatt. Hier fertigen Schreinerinnen und Schreiner Möbel, die jahrzehntelang Freude bereiten werden. Wie komplex der Schreinerberuf ist, zeigt ein Blick in die Fachsprache. Nach der vierjährigen Lehre können Schreinerinnen und Schreiner messen, reissen, sägen, abrichten, fügen, hobeln, stemmen, schlitzen, zinken, bohren, dübeln, lamellieren, leimen, kleben, ölen, lackieren und montieren. Sie haben die Bedeutung ungezählter Fachbegriffe verinnerlicht. Sie wissen, dass ein Gehrungswinkel ein 45-Grad-Winkel ist, dass Gesims den Kopfabschluss bei Möbeln bezeichnet (der, nebenbei bemerkt, profiliert oder gefast sein kann), und dass Drehwuchs, Wimmerwuchs und Gabelwuchs Holzfehler bezeichnen.

Ein Baumstamm nicht einfach nur Holz: Expertinnen und Experten sprechen Mark, Kern- und Splintholz.

Holz ist nicht gleich Holz

Die vielen Fachbegriffe lassen erahnen, auf wie viel Knowhow der Schreinerberuf aufbaut. In einer Schreinerei, in der sich naturgemäss alles um Holz dreht, ist Holz nämlich nicht gleich Holz. Frühholz wächst nach der Winterruhe, Spätholz im Herbst. Und auch ein Stamm ist nicht einfach nur Holz. Das Mark in der Stammmitte ist umschlossen von Kernholz, welches in farblich helleres Splintholz übergeht, in dem Wasser und Nährstoffe in die Baumkrone transportiert werden. Die Hülle, d.h. die äussersten Schichten, bilden Kambium, Bas und Rinde (oder Borke).

Schneiden Schreinerinnen und Schreiner Holz rechtwinklig zur Faser, sodass sich der Stamm im Querschnitt zeigt, sprechen sie von Stirnholz (oder Hirnholz oder Kopfholz). Furnierholz hingegen bezeichnet eine filetierte, schöne Holzschicht, die auf Spanholz geleimt wird. Von Sperrholz spricht man, wenn Holzlagen, d.h. Furniere, sorgsam verleimt und gepresst werden. Im Vergleich zu Massivholz verändert sich Sperrholz nur noch wenig, daher der Name: Das Holz ist «abgesperrt». Auf ähnliche Weise wird auch Kunstharzpressholz produziert. Weil es Einbrecher und sogar Gewehrkugeln abwehren kann, nennen es manche Panzerholz.

Digitalisierung hält Einzug

Selbst das stärkste Panzerholz kann aber die englischen Begriffe und Abkürzungen nicht abwehren, die mit der Digitalisierung in die Schreinerei gelangen. Bauteile, die mit CAD- und CAM-Software (die Grossbuchstaben stehen für «computer-aided design» bzw. «computer-aided manufacturing») entworfen werden, können beispielsweise von computergesteuerten CNC-Maschinen hergestellt werden (CNC bedeutet «computerized numerical control»).

Das zeigt: Der Schreinerberuf mag sich wandeln, doch Holz als Hauptwerkstoff bleibt. Darum kombiniert STUDIO ATEBO modernste Technologien mit traditioneller Handwerkskunst. Um das Wichtigste mit den Kundinnen und Kunden zu teilen: die Freude an hochwertigen Produkten.

Der Computer ist auch aus der Schreinerei nicht mehr wegzudenken. Aber etwas steht nach wie vor im Mittelpunkt: Holz als Hauptwerkstoff.