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Weglassen und weiterentwickeln

Autor:in

Datum

lukas

6. Dezember 2022

Fritz Jakob Gräber hat für STUDIO ATEBO drei Produkte entworfen – und dabei eine eigene Sprache gefunden. Sie besticht durch Mut zu Luft und Lücke.

„Für mich ist STUDIO ATEBO ein Herzensprojekt“, sagt Fritz Jakob Gräber. Besonders gefällt dem 32-jährigen Zürcher der Freiraum. „Es ist wie eine Therapie“, sagt er. „Ich habe keine Deadlines – und kann meiner Leidenschaft nachgehen.“

Drei Produkte hat der Designer für STUDIO ATEBO entworfen: das Brett SE–05, das Bett SE–06 und den Couchtisch SE–07. Der Familiengedanke ist unübersehbar. Die drei Produkte, alle massiv und leicht zugleich, beweisen Mut zu Luft und Lücke: das Brett mit weicher Kontur und endloser Linie, Bett und Couchtisch mit viel Raum zwischen Bein und Rahmen bzw. Platte. Wenn man etwas entwerfe, sagt Gräber, füge man oft etwas dazu. „Mich hat es gereizt, eine Sprache zu finden, die mit Auslassungen arbeitet.“ Mit dieser Idee ist er auch nach Steinach in die Werkstatt von STUDIO ATEBO gefahren – um wegzulassen und weiterzuentwickeln.

Fritz Jakob Gräber arbeitet gerne direkt im Material.
Prototyp vom Bettenwurf in Fichtenholz.

Schon in der Jugend hat er geschweisst

Das Praktische ist Gräber wichtig. Schon in jungen Jahren begann er zu schweissen. Und er baute Betten und Sideboards, bevor er überhaupt wusste, dass man Design studieren kann. Nach dem Bachelor in Industriedesign an der ZHdK hängte er einen Master in Produktdesign an der ECAL in Lausanne an – und gründete drei Studios: sein eigenes, eines mit seiner Frau (Studio F&N) und eines mit einem Studienkollegen (hannes&fritz).

 

Sein Erfolgsrezept? „Ich mache und mache – und höre nicht auf“, sagt er. Auch nach Rückschlägen bleibe er dran. „Ich habe keine Angst, der Fisch könnte zu gross sein.“ Das zahlt sich aus: Mit dem Studio hannes&fritz arbeitet er unterdessen für zwei bekannte dänische Label.

Die Familie wird Zuwachs erhalten

Ob in Dänemark oder bei STUDIO ATEBO: Fritz Gräber will Produkte schaffen, die auf dem Markt eine Chance haben. Darum sei der Familiengedanke so wichtig: „Wenn ein Produkt abhebt, beflügelt das die andern, und die formale Aussage lässt sich auf neue Produkte übertragen.“ Keine Frage: Die kleine Familie um Brett, Bett und Couchtisch wird Zuwachs erhalten.